Volkskrankheit Diabetes: Früherkennung durch regelmäßige Augenscreenings
Welttag des Sehens am 12. Oktober 2023
Laut Statistik der WHO beträgt die Diabetes Prävalenz weltweit 10.5%, in Österreich 4.6%. Diese auf den ersten Blick erfreuliche Tatsache täuscht: weltweit ist die Tendenz (stark) steigend, Österreich ist da nicht ausgenommen. In Europa belaufen sich die jährlichen Behandlungskosten auf fast 20% des Gesundheitsbudgets. Denn 98% der Typ 2 Diabetiker:innen haben zumindest eine, 90% sogar zwei comorbide, also mit der Krankheit einhergehende, chronische Erkrankungen. Im Durchschnitt stirbt global alle fünf Sekunden ein Patient/eine Patientin an den Folgen diabetischer Komplikationen.
Die diabetische Retinopathie beschreibt Veränderungen an den kleinen Gefäßen der Netzhaut, die auch im frühesten Stadium durch die Augenärztin / den Augenarzt in Form von Punktblutungen oder Gefäßwandausbuchtungen (= Mikroaneurysmen) bereits erkennbar sind. An keinem anderen Körperteil ist die Darstellung der Gefäßveränderungen so gut und früh möglich wie am Augenhintergrund. Diese minimalen Veränderungen können je nach Stoffwechsellage zum unkontrollierten Wachstum neuer Gefäße fortschreiten, die unbehandelt Einblutungen ins Auge oder eine Abhebung der Netzhaut zur Folge haben. „Erst in diesem fortgeschrittenen Stadium der Gefäßschädigung werden Sehverschlechterungen wahrgenommen, zu einem Zeitpunkt, wo bereits ein zum Teil irreversibler Schaden entstanden ist", warnt Frau Prim. Priv. Doz. Dr. Katharina Krepler, Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG) und Vorständin der Augenabteilung Klinik Landstraße und Donaustadt in Wien anlässlich des heutigen Welttags des Sehens. Bei regelmäßigen Augenscreenings kann eine Veränderung bereits früh erkannt werden.