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Ernst Fuchs – der große österreichische Ophthalmologe

Der aus Wien stammende Ernst Fuchs (1851-1930) führte die Wiener Ophthalmologische Schule um 1900 zur internationalen Spitzenposition innerhalb des Fachgebietes.

Aus der Schule des Ferdinand Ritter von Arlt (1812-1887) stammend, leitete Fuchs 1881-1885 die Augenklinik der Universität Lüttich sowie 1885-1915 die II. Universitäts-Augenklinik in Wien und entfaltete eine überaus erfolgreiche, innovative Forschungs- und Lehrtätigkeit. Als Schöpfer der pathologischen Anatomie des Auges beschrieb er etwa 30 neue Krankheitsbilder auf histologischer Grundlage. 1879 inaugurierte Fuchs erstmals in der Geschichte der Wiener Universität post-graduate Sommerkurse in englischer Sprache. Sein Lehrbuch (1889 bis 1945) wurde durch Übersetzungen in alle Weltsprachen zur beherrschenden Lerngrundlage für mehr als ein halbes Jahrhundert. 1909 gründete Fuchs die erste Krankenstation für Trachompatienten an einer Universitäts-Klinik. Von 1921 bis 1923 absolvierte er ausgedehnte Lehraufenthalte in den USA, Japan, China und Südostasien. Ernst Fuchs galt als der weltweit bedeutendste Ophthalmologe seiner Zeit. Durch ihn erlangte die Wiener Ophthalmologische Schule vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zum II. Weltkrieg die Führungsposition innerhalb des Fachgebietes. Aufgrund langjähriger Forschungsarbeit wird 2021 erstmals eine umfassende, wissenschaftlich fundierte Biografie über Ernst Fuchs aus medizinhistorischer Sicht vorgelegt.

Buchtipp: „Ernst Fuchs und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900" vom Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Autorin: Univ. – Doz. Gabriela Schmidt-Wyklicky