Augenlasern
Refraktive Chirurgie
Die ÖOG Kommission für Refraktive und Hornhaut Chirurgie informiert:
Unter dem Begriff "Refraktive Chirurgie" fasst man alle chirurgischen Eingriffe zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten zusammen. Man unterscheidet damit Operationen, die die Brechkraft der Hornhaut verändern (z.B. Femto-LASIK, LASEK, relex SMILE) von sogenannten Linsenverfahren, die durch zusätzliches Einsetzen, Austauschen oder Entfernen der Linse (Artiflex, ICL, Veriflex, Refraktiver Linsenaustausch) die Brechkraft ändern. Einer der wesentlichen Punkte der Refraktiven Chirurgie ist die Untersuchung vor der Operation, Beratung und schließlich Auswahl der am besten geeigneten Methode für Patient:innen. Neben den Laseroperationen können auch Linsenoperationen zur Kompensation der Presbyopie (Altersichtigkeit) angeboten werden. Alle refraktiv-chirurgischen Eingriffe sind üblicherweise ärztliche Privatleistungen, da sie per Definition nicht medizinisch notwendig sind.
Wichtig ist: Im Rahmen einer seriösen Aufklärung und Untersuchung steht nicht das medizinisch Machbare, sondern das für den Patienten medizinisch Sinnvolle im Vordergrund.
Häufig gestellte Fragen:
Bis wie viel Dioptrien sind Korrekturen möglich? (Laser, Kunstlinse?)
LASIK:
Kurzsichtigkeit bis ca. - 9 D
Weitsichtigkeit bis ca. +3 D
Astigmatismus bis ca. +4 D
Linsen, Implantat:
Artiflex, ICL:
Kurzsichtigkeit bis ca. -23 D
Astigmatismus bis 18 D
Weitsichtigkeit bis ca. +8 D
Wie lange dauert ein Laser- oder Linsen-Eingriff ungefähr?
Im Normalfall erfolgt eine Laser-OP unter lokaler Betäubung und ist nahezu schmerzfrei. Der Eingriff dauert zwischen 20 und 30 Minuten für beide Augen.
Eine Linsen-Op erfolgt mitunter auch in Vollnarkose und dauert bis zu 60 Minuten für beide Augen.
Wie lange ist die Schonfrist für die Augen nach einer refraktiven Augen-OP?
Nach der Operation ist es wichtig, dass sich der/die Patient:in an die kommunizierten Verhaltensweisen hält. Dazu gehören u.a. das Meiden von Infektionsquellen (Sauna, Schwimmen, Schminken, Tätigkeiten im Stall, etc). Die Kontrollintervalle sollten eingehalten werden und die Tropftherapie wie verordnet angewendet werden.
Welche Risiken gibt es?
Trotz aller Sorgfalt kann es zu Komplikationen kommen. Schwerwiegende Komplikationen treten jedoch selten auf. Vorerkrankungen und individuelle Besonderheiten können das Auftreten von Komplikationen beeinflussen.
Wie lange hält das Laser-OP-Resultat an?
Im Normalfall ein Leben lang. Manchmal kann es sein, dass man bei sehr jungen Patienten später „nachlasern" muss. Das ist nicht schlimm. Die Ursache dafür ist, dass der Augapfel oft bis Ende der 20iger noch wächst. Daher ist es wichtig, dass Patienten erst ab dem 18 Lebensjahr gelasert werden und die Brillenwerte sich für mindestens 1,5 Jahre nicht verändert haben.
Werden die Kosten von der Kasse übernommen?
Die Kosten für einen refraktiven Eingriff werden von der gesetzlichen Krankenkasse (z.B. GKK, BVA...) üblicherweise nicht übernommen, außer es handelt sich um eine medizinische Indikation. Private Krankenkassen entscheiden im Einzelfall, ob sie diese Behandlung bezuschussen oder erstatten.
Woran erkennt man seriöse Anbieter?
Es gibt mittlerweile viele Anbieter. Ein gutes Institut zu erkennen ist ganz einfach.
Fragen Sie zuallererst, wie das Institut technisch ausgestattet ist. Ein Femtosekundenlaser ist zum Beispiel durchaus maßgeblich. Fragen Sie auch, wie lange die Operateurin oder der Operateur Erfahrung hat und wie viele Patient:innen sie/er behandelt hat. Die Auswahl des Zentrums beziehungsweise die Entscheidung für die richtige Methode ist ausschlaggebend für eine sichere und erfolgreiche Behandlung. Es sollte gewährleistet sein, dass auch ein Vorgespräch, die ausführliche Beratung sowie eine Nachbetreuung inkludiert sind und nicht nur Augen behandelt werden, sondern auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen eingegangen wird.
Laser oder Linsentausch?
Schon seit den 80er Jahren belegen kontrollierte Studien, dass eine Laser-OP präzise und sicher möglich ist.
Übrigens: Refraktive Chirurg:innen entschließen sich vier Mal häufiger zu einer Laser-Operation als die Normalbevölkerung (nach einer Studie von GM Kezirian 2015). Sollte man für eine Laser-OP nicht geeignet sein, ist eine Linsen-OP häufig eine Therapieoption. Die Art der Linsenimplantation sollte von den Bedürfnissen der Patient:innen abhängen. Daher ist es wichtig, dass sich der Patient/die Patientin für ein Institut entscheidet, das die Expertise und Technik für die verschiedenen Methoden anbietet.
Vorsicht vor "Laser-Tourismus"!
Günstig klingende Angebote von Instituten außerhalb von Österreich erscheinen auf ersten Blick verlockend, zumal
sie manchmal als Urlaubsreise beschrieben werden. Allerdings sollte man vorab überlegen, dass eine ausführliche
Nachsorge durch den Chirurgen/die Chirurgin im Ausland meist nicht möglich ist, was ein großes Risiko darstellt.
Braucht der Patient oder die Patientin eine Nachbehandlung, steht er oder sie meist verzweifelt allein da und muss
anfallende Kosten zusätzlich aus eigener Tasche bezahlen. Wesentlich ist die Untersuchung vor der Operation, eine ausführliche Beratung und schließlich die Auswahl der am besten geeigneten Methode für die Patientin/den Patienten. Neben der Laseroperation kann auch eine Linsenoperation zur Kompensation der Presbyopie (Altersichtigkeit) angeboten werden.
Hier geht es zur Pressemeldung „Augenlasern – was ist zu beachten?"